Nichts lässt uns so sehr höchstes Glück und tiefstes Leid erfahren, wie die Liebe. Denn alles, was in uns unerlöst ist, zeigt sich in Liebesbeziehungen. Letztendlich ist jede Liebesbeziehung ein Versuch der Heilung und ein Weg zur Ganzheit.
Je mehr Nähe allerdings entsteht, desto mehr dringen alte, unverarbeitete, oft schmerzliche Gefühle an die Oberfläche. Wenn wir uns mit diesen ungelösten inneren Konflikten auseinandersetzen, haben wir die Chance, alte Blockaden aus dem Weg zu räumen. Erst dann ist es uns wirklich möglich, uns für eine tiefe Liebe zu öffnen.
Speziell, wenn bereits einige Beziehungen gescheitert sind, trägt Mann und Frau verwundete Stellen in sich, die durch verschiedenste Schutz- und Vermeidungsmechanismen vor neuerlichen Verletzungen geschützt werden sollen. Der Focus ist dann auf der Angst vor neuerlicher Verletzung und ein energetisches Gesetz besagt, dass dort wo die Aufmerksamkeit hingeht, auch die Energie fließt, was bedeutet, dass wir genau das anziehen, was wir vermeiden wollen. Die Anziehung funktioniert nach dem Resonanzprinzip, das heißt, wir ziehen genau die Partner an, die mit unserem Energiesystem in Resonanz stehen. Diese spiegeln uns dann, was in uns selbst noch einer Lösung und Heilung bedarf. Werden Beziehungen mit dieser Einstellung eingegangen, dann sind alle Beziehungen eine unglaubliche Chance zu Wachstum. Selbst wenn sie scheitern, sind sie ein Geschenk des Lebens, das uns auf unserem Weg der Selbstentfaltung weiterbringt.
Wenn wir alle Gefühle wahrnehmen und durchleben, die in uns ausgelöst werden, ohne sie zu unterdrücken, dann finden wir darunter einen Schatz.
Eine darunter verborgene Qualität wie zum Beispiel Selbstvertrauen, Gelassenheit, Verbundenheit, Zärtlichkeit, Verspieltheit, Friede und vieles mehr. Der Mut uns einzulassen, wird belohnt, denn dadurch finden wir zu uns selbst und unseren inneren Quellen der Kraft und Liebe. Schaffen wir es, uns selbst und unsere Verletzlichkeit mit einem liebenden Herzen anzunehmen, dann öffnet sich dadurch auch der Weg zum Herzen eines Partners. Die Selbstliebe stärkt das Vertrauen in uns selbst und wir wagen es, unser Herz immer mehr zu öffnen. Wir lernen, auch in Beziehungen bei uns selbst zu bleiben, statt in Widerstände, Vorwürfe oder Schuldzuweisungen zu verfallen. Denn all das ist nur der Versuch, im anderen unseren eigenen Schatten zu bekämpfen.
Viele der Verletzungen, die wir in uns tragen, sind Themen, die uns im negativen an unser Familiensystem binden. Alles was in unserem Herkunftssystem ungelöst geblieben ist, taucht in unseren gegenwärtigen Beziehungen wieder auf. Ein ungelöster seelischer Konflikt setzt sich auch in den nachfolgenden Generationen so lange fort, bis ihn jemand löst.
Über unsere Eltern übertragen sich ungelöste Themen auf uns. Sie hindern uns, unsere Eltern und das Leben ganz anzunehmen und wir kommen dann nicht in unsere Kraft und bleiben auf bestimmten Ebenen kleine, verletzte, trotzige Kinder, die sich weigern, erwachsen zu werden. Unbewusst erwarten wir vom Partner, dass er oder sie uns endlich die bedingungslose Liebe schenkt, die wir von unseren Eltern nicht bekommen oder nicht genommen haben. Doch diese Erwartung ist in einer Paarbeziehung nicht angemessen und wird unweigerlich enttäuscht und hindert uns, unsere Weiblichkeit oder Männlichkeit richtig zu leben.
Stellen wir uns jedoch diesen verdrängten Gefühlen und lassen Heilung zu, dann kommen wir in den Genuss der damit verbundenen Gabe und Kraft und entwickeln uns mehr und mehr zu unserer vollen Größe. Wir begegnen uns wirklich als Mann und Frau und bekommen vom anderen die gegengeschlechtliche Kraft als Geschenk. Diese gegenseitige Wertschätzung ermöglicht uns neue Wege der Liebe. So gelangen wir in Paarbeziehungen zu einer tieferen Verbundenheit und Ganzheit und Beziehungen werden zu einem Hort der Kraft. Sie unterstützen uns dann, unser Potential voll zu entfalten und uns auf allen Ebenen zu verwirklichen.